Zeit schafft Gesundheit.

Die Zeit vergeht nicht, sie zerfällt, und wir suchen in diesem Zerfall nach einem Halt. 2. Die Minuten folgen einander nicht, sie stürzen übereinander wie zerbröckelnde Mauern. 3. Der Körper ist der erste Zeuge dieses Einsturzes. 4. Jede Verspannung, jeder Krampf ist die Narbe der Zeit im Fleisch. 5. Deshalb ist die Massage nicht bloß Berührung, sondern eine Art Flehen an den Körper. 6. Als ob wir ihn bäten, die Last zu vergessen, die die Minuten auf ihn gelegt haben. 7. Im Zusammentreffen von Finger und Muskel vibriert der vergessene Fluss. 8. Für einen Augenblick scheint es, als gäbe die Zeit doch nach. 9. Der Schmerz löst sich, das Gewebe beginnt sich an etwas längst Vergessenes zu erinnern. 10. Und in dieser kurzen Gnade erkennen wir: Die Massage ist der Versuch der Befreiung des Körpers aus der Zeit.

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